Was ist Software as a Service (SaaS)?

Software as a Service (SaaS) ist eine Art der Bereitstellung von Software. Dabei wird das Programm von einem Drittanbieter gehostet und zugelassenen Endnutzern über das Internet zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise müssen Anwender die Software nicht herunterladen, um sie lokal auf ihren PCs auszuführen. Sie können einfach über einen Webbrowser darauf zugreifen.

Dies eröffnet Unternehmen völlig neue Möglichkeiten zu skalieren und die Markteinführungszeit zu verkürzen. Kaum verwunderlich also, dass SaaS zum Mainstream geworden ist. In Prognosen von Gartner zu den Einnahmen aus Public-Cloud-Diensten stellt SaaS weiterhin den größten Cloud-Markt dar, der 2022 voraussichtlich einen Wert von 145.377 USD erreicht.

Der Grund dafür ist einfach: SaaS ist eine kostengünstige und praktische Wahl für alle Arten von Unternehmen – insbesondere in einer Zeit, in der sich digitale Anforderungen und Kundenerwartungen immer wieder ändern. Die Bereitstellung aus der Cloud bietet Unternehmen die nötige Agilität, um schnell reagieren zu können.

Doch auch wenn SaaS in einigen Kreisen sehr beliebt ist, bestehen auch Bedenken, Risiken und Missverständnisse. Hauptsächlich, weil diese Art von Cloud-Service mit einer Abhängigkeit von einer externen Quelle bezüglich der Datenspeicherung und der verfügbaren Funktionen einhergeht.

Vor diesem Hintergrund wollen wir die Vorteile und Risiken von SaaS-Lösungen beleuchten, aber auch alternative Optionen betrachten, mit denen sich die Vorteile optimal und ohne Einschränkungen nutzen lassen.

Was ist Software as a Service (SaaS)?

Software as a Service (SaaS) ist ein Softwarebereitstellungsmodell, das über eine Abonnement lizenziert und zentral gehostet wird. Der Anbieter stellt allen Kunden eine Kopie zur Verfügung, die speziell für die SaaS-Distribution entwickelt worden ist. Meistens wird hier eine Multi-Tenant-Architektur genutzt. Auf diese Weise ist der Quellcode für alle Endnutzer gleich. Auch wenn neue Funktionen hinzugefügt werden, stehen sie automatisch allen Kunden zur Verfügung.

Beispiele für SaaS sind Cisco WebEx, Zendesk und sogar Facebook. SaaS unterscheidet sich stark von Infrastructure as a Service (IaaS) oder Platform as a Service (PaaS).

IaaS ist ein Modell für Dienste wie Server, Speicher, Netzwerke und Betriebssysteme, für die Sie je nach Bedarf zahlen. Beispiele für IaaS sind Amazon EC2 und S3 oder die Google Compute Engine.

Hinter PaaS wiederum steht ein Plattformanbieter, der Ihnen die Tools zur Entwicklung von Applikationen zur Verfügung stellt, wie AWS Elastic Beanstalk, Heroku, Microsoft Azure und Red Hat OpenShift (Red Hat ist mittlerweile ein IBM-Unternehmen).

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 SaaS vs. PaaS vs. IaaS

Vorteile von SaaS

Der größte Vorteil von SaaS-Applikationen besteht darin, dass Sie die Applikationen nicht auf Ihren Geräten installieren und ausführen müssen, wie bei On-Premises-Lösungen der Fall. Dadurch können Sie die Anschaffungs- und Wartungskosten für Ihre Hardware senken. Darüber hinaus verwaltet der SaaS-Anbieter alles, was mit Sicherheit, Verfügbarkeit und Leistung zu tun hat – und hilft Ihnen so, die mit Softwarelizenzen, Installation und Support verbundenen Kosten zu senken.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Vorteile von SaaS:

  • Flexibilität bei der Bezahlung: SaaS wird abonniert und funktioniert nach dem Pay-as-you-go-Modell. Kunden können ihre Budgets besser verwalten, indem sie die Lizenzierung auswählen, die am besten zu ihren Anforderungen passt und entsprechende Zahlungen leisten. Zudem bieten SaaS-Modelle die Flexibilität, den Vertrag jederzeit zu kündigen, wodurch die wiederkehrenden Kosten entfallen.
  • Skalierbarkeit: Kunden können ihre Lizenzierungsmodell jederzeit anpassen und mehr oder weniger Dienste in Anspruch nehmen – je nach ihren aktuellen geschäftlichen Anforderungen.
  • Einfachere Upgrades: Mit SaaS müssen IT-Abteilungen sich keine Sorgen über mühsame Updates machen. Darum kümmert sich der Anbieter. Anwender haben immer Zugriff auf die jeweils aktuelle Version des Dienstes. Wenn die SaaS über eine Multi-Tenant-Architektur bereitgestellt wird, profitiert auch der Software-Anbieter. Denn neue Updates und Upgrades sind automatisch für alle Anwender in allen abonnierenden Unternehmen verfügbar.
  • Erreichbarkeit: Kunden können überall und zu jedem Zeitpunkt auf SaaS zugreifen, solange sie über eine Internetverbindung und einen Webbrowser verfügen.
  • Einfache Anpassung: Trotz der Multi-Tenant-Architektur lassen sich die meisten SaaS-Applikationen einfach anpassen, um individuelle geschäftliche Anforderungen von Kunden zu erfüllen. Diese Anpassungen haben keine Auswirkungen auf die gemeinsame Infrastruktur und bleiben bei einem Upgrade immer erhalten.

Nachteile von SaaS

Wenn Software as a Service so viel zu bieten hat – warum nutzt es dann nicht jedes Unternehmen? Aus einem einfachen Grund: Trotz der attraktiven Vorteile gibt es auch einige Vorbehalte gegenüber dem Modell.

  • Sicherheit: Sie stellt Unternehmen vor die größten Probleme, wenn sie eine SaaS-Applikation in Betracht ziehen. Denn sobald Sie eine SaaS-Lösung einführen, vertrauen Sie die damit verbundenen Geschäftsdaten einem Drittanbieter an. Wenn es sich dabei um vertrauliche Informationen handelt, müssen Sie bei der Identitäts- und Zugriffsverwaltung besonders vorsichtig sein. Für Unternehmen, die eine Cloud-Lösung einsetzen, sind Datenlecks, Hackerangriffe und andere Vorfälle immer ein Risiko.
  • Risiko der Diensteinstellung: Sollte der Anbieter den Dienst aus irgendeinem Grund einstellen müssen, kann der Kunde ihn nicht weiter nutzen und verliert alle mit dem Anbieter geteilten Daten. Die gute Nachricht: In der Regel wird der Benutzer rechtzeitig informiert, wenn der Dienst eingestellt wird, weil das Unternehmen z. B. in Konkurs gegangen ist. So hat der Kunde genug Zeit, um seine Daten zu sichern.
  • Notwendigkeit einer guten Internetverbindung: Wenn der Zugang über einen Webbrowser das ist, was die Nutzung von SaaS so einfach macht, kann eine schlechte Internetverbindung einen Strich durch die Rechnung machen. Eine langsame Internetverbindung kann zu frustrierend langen Ladezeiten führen. Eine fehlende Verbindung wiederum bedeutet, dass die App gar nicht nutzbar ist. Dies ist besonders für Außendienstmitarbeiter relevant. Grundsätzlich schränkt es die optimale Nutzung von SaaS ein und kann sogar einen wirtschaftlichen Schaden bedeuten.
  • Nicht nutzbar während Ausfallzeiten: Aufgrund der Multi-Tenant-Architektur können Kunden nicht auf die Applikation zugreifen, wenn der Dienst auf Seiten des Anbieters nicht verfügbar ist.
  • Begrenzte Funktionen: In der Regel bietet SaaS zwar Anpassungsmöglichkeiten, die aber begrenzt sind. Wenn Sie eine gehostete Applikation abonnieren, sind Sie auf die vom Anbieter bereitgestellten Funktionen beschränkt, die möglicherweise nicht alle Ihre geschäftlichen Anforderungen und Anwendungsfälle abdecken.

Evaluation anderer Optionen

Trotz der Risiken, die mit SaaS einhergehen, lassen sich die durch sie herbeigeführten positiven Veränderungen für die Softwarewelt nicht einfach ignorieren. SaaS hat den Zugriff auf Funktionen und Workflows demokratisiert und zugleich ein höheres Maß an Sicherheit und Serviceverfügbarkeit ermöglicht, das zuvor nur Fortune-100-Unternehmen zur Verfügung stand.

Doch weil Technologien sich ständig weiterentwickeln, haben neue Alternativen zu SaaS-Applikationen in der Softwarebranche an Zugkraft gewonnen. Insbesondere gilt dies für Plattformen, die Rapid Application Development unterstützen. Eine der beliebtesten Alternativen zu SaaS sind Low-Code und No-Code-Entwicklungsplattformen.

Low-Code- und No-Code-Plattformen ermöglichen es Unternehmen jeder Größe, Business-Apps mit wenig (Low-Code) bis gar keinem Code (No-Code) schnell zu entwerfen, zu erstellen, anzupassen und bereitzustellen. Durch die Verwendung einer Drag-and-Drop-Benutzeroberfläche (UI) sowie von Formular-Generatoren und visueller Prozessmodellierung können Unternehmen die Softwareentwicklung von Monaten und sogar Jahren auf Wochen verkürzen und dadurch Innovationen beschleunigen.

Low-Code vs. SaaS

Angesichts der Risiken und Einschränkungen von SaaS-Lösungen erfreuen sich Low-Code-Plattformen zunehmender Beliebtheit, da sie nicht nur die oben beschriebenen Vorteile von SaaS bieten, sondern auch die damit verbundenen Risiken umgehen.

OutSystems, einer der führenden Anbieter in Gartners Magic Quadrant for Enterprise Low-Code Application Platforms, ermöglicht es Unternehmen, Applikationen visuell zu entwickeln, einfach mit jedem System zu integrieren und Applikationen ohne Einschränkungen zu ändern. Die Vorteile der Nutzung dieser Application Platform as a Service anstelle einer SaaS-Lösung sind vielfältig:

  • Vertrauen: OutSystems bietet mit Sentry einen Sicherheits-Service für cloudbasierte Applikationen, der die über 200 in die Plattform integrierten Risiko- und Sicherheitskontrollen verstärkt. Diese betreffen den Schutz, die Kontinuität und die Verfügbarkeit von Applikationen, den Datenschutz, den Schutz der Infrastruktur sowie Richtlinien und Verfahren.
  • Kein Vendor Lock-in: Sollten Sie Ihre OutSystems Subscription einmal beenden, können Sie die letzte Version des generierten Quellcodes für Ihre Applikationen und Ihre Applikationsdaten abrufen und behalten.
  • Offline-Funktionen: Mit OutSystems können Sie Apps erstellen, die nicht unbedingt auf eine Internetverbindung angewiesen sind. Die Plattform bietet die erforderlichen Funktionen für die Implementierung von Anwendungsfällen, die einen Offline-Zugriff auf Ihre mobilen Apps erfordern – von einer sehr einfachen App, die Daten und Inhalte aus Performancegründen im Cache speichert, bis zu sehr komplexen Apps, die Offline-Berechnungen durchführen und eine komplexe Konfliktauflösung erfordern.
  • Unbegrenzte Anpassungsmöglichkeiten: Mit Low-Code-Plattformen sind Sie nicht auf vorhandene Funktionen beschränkt. Sie können innerhalb kurzer Zeit Software erstellen, die genau zu den Abläufen in Ihrem Unternehmen passt.

Das bedeutet nicht, dass Sie sich bei der Frage, ob Sie eine Lösung erstellen oder kaufen, immer für die Erstellung entscheiden sollten. Es gibt durchaus Situationen, in denen eine bestehende SaaS-Lösung für Ihre Anforderungen ausreichend ist. Warum sollten Sie Ihre Zeit mit der Entwicklung von nicht besonders anpassungsbedürftigen Apps verschwenden, wenn der Markt bereits ein gutes Produkt bereithält? Beispiele hierfür sind Standard-Applikationen wie HR- oder Finanz-Apps.

Die Stärke von Low-Code besteht darin, dass Sie jede beliebige Mobile- oder Web-Applikation von Grund auf ohne Einschränkungen erstellen können – oder auch die Möglichkeit haben, Apps zu entwickeln, die Sie in ein bestehendes SaaS integrieren können, um benötigte Funktionen zu ergänzen.

Weitere Informationen über Low-Code-Plattformen finden Sie auf dieser Seite. Wenn Sie wissen möchten, welche Plattformanbieter Gartner zufolge führend sind, erhalten Sie hier eine kostenlose Kopie des Magic Quadrant for Enterprise Low-Code Application Platforms.