Was ist Applikationsentwicklung?

Applikationsentwicklung ist der Prozess der Erstellung von Software, die eine Geschäftsfunktion unterstützt. Sie besteht aus Aufgaben, die sich auf die sieben Phasen des Applikationslebenszyklus beziehen. Am Anfang stehen die Planung und Erfassung aller Geschäftsanforderungen. Darauf folgen Design, Entwicklung, Tests und Bereitstellung. Die letzte Phase beinhaltet die Instandhaltung der fertigen Softwareapplikation.

Traditionelle Software wurde auf Hardwaregeräten gehostet. Diese gehörten dem Unternehmen, das die Applikation verwendet, und wurden von ihm verwaltet. Heute nutzen Unternehmen zunehmend das Software-as-a-Service-Bereitstellungsmodell, bei dem die Applikation in der Cloud gehostet wird und der Zugriff über einen Browser erfolgt. Bei SaaS zahlt das Unternehmen in der Regel eine Gebühr pro Person und Monat. Dafür entfallen alle Eigentums- und Wartungskosten.

Applikationsentwicklung: selbst erstellen oder kaufen

Sollen Sie Software selbst erstellen oder kaufen? Dies ist die erste Entscheidung in jedem Entwicklungsprojekt. Viele Standard-Applikationen bieten alle (oder zumindest die meisten) Funktionen, die für die Implementierung der Geschäftsprozesse, die Sie unterstützen möchten, erforderlich sind. Wenn ein Unternehmen jedoch besondere Anforderungen hat (oder digitale Technologie zum Erzielen von Geschäftsvorteilen nutzt), ist es besser, die Software intern zu entwickeln.

Doch US-Arbeitsmarktstatistiken zufolge fehlen weltweit 40 Millionen qualifizierte Arbeitskräfte. Softwareentwickler sind eine knappe und teure Ressource.

Mehr über die Frage, wann Sie Software entwickeln und wann Sie sie kaufen sollten, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag zum Thema.

Applikationsentwicklungsansätze

Die nächste Herausforderung besteht darin, zu entscheiden, wie Sie Ihre Applikation entwickeln wollen.

Wasserfallmodell

Traditionell haben alle Unternehmen den „Wasserfall“-Ansatz angewandt, bei dem Teams zu Beginn eines Projekts alle Anforderungen definieren, anschließend das Projekt erstellen und es dann den Kunden übergeben.

Der Wasserfallansatz hat Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite ist er sorgfältig: Es fließt viel Arbeit in die Definition und den Umfang der Projektanforderungen, und der gesamte Prozess wird von einem Projektmanager begleitet. Auf der anderen Seite erfordert er große Teams und ist langsam. Lange Vorlaufzeiten bedeuten, dass sich die geschäftlichen Anforderungen oder das Wettbewerbsumfeld bis zur Einführung der Applikation völlig verändert haben können.

Rapid Application Development (RAD)

Rapid Application Development wurde eingeführt, um Probleme der Wasserfallentwicklung zu lösen. Der Schwerpunkt liegt auf schnellem Prototyping und der Erstellung eines Minimum Viable Products, das dann schnell iteriert wird, um zusätzliche Funktionen hinzuzufügen und Probleme zu beheben. Dieser Ansatz bringt Software schnell auf den Markt, erfordert nur kleine Teams und ermöglicht es, schnell auf sich ändernde Anforderungen zu reagieren.

Nachteilig ist, dass RAD auf hochqualifizierte und anpassungsfähige Softwareentwickler angewiesen ist, an denen es bekanntlich mangelt. Zudem erschwert es die kleinen Teamgröße, RAD auf große Projekte anzuwenden. Und nicht zuletzt erfordert der Ansatz viel Input von Endanwendern. Dies macht ihn zwar ideal für Software, die eine herausragende Benutzeroberfläche haben soll. Doch die erforderlichen Kunden sind möglicherweise schwer zu finden oder haben nicht das Fachwissen, um die erforderlichen Informationen zu liefern.

Agile Entwicklung

RAD ist in vielerlei Hinsicht der Vorläufer der agilen Entwicklungsmethoden, die heute mehr als 70% der Unternehmen einsetzen. Wie RAD ist auch die agile Entwicklung stark iterativ. Statt auf komplette Applikationen konzentriert sie sich jedoch auf die Erstellung einsatzbereiter Funktionen, die sich zusammenfügen lassen, um Geschäftsanforderungen zu erfüllen. Agile Entwicklung basiert auf 12 Prinzipien. Dazu zählen Einfachheit, Kundenorientierung und Offenheit für Veränderungen.

Der agile Ansatz nutzt das Scrum-Framework, um die Applikationsentwicklung zu steuern. Hinzu kommen „Sprints“, in denen sich ein heterogenes Team darauf konzentriert, innerhalb einer begrenzten Zeit eine bestimmte Funktion bereitzustellen. Agile steht in engem Zusammenhang mit DevOps. Dabei handelt es sich weniger um eine Methode als um eine Denkweise. Durch den Abbau von Barrieren zwischen der Entwicklungsfunktion und den Nutzern soll eine schnellere Applikationsbereitstellung erreicht werden.

Low-Code-/No-Code-Entwicklung

Low-Code und No-Code sind Softwareentwicklungsansätze, die eine schnellere Applikationsbereitstellung mit minimaler manueller Programmierung ermöglichen, indem sie eine visuelle Entwicklungsumgebung bereitstellen.

Obwohl die Ansätze ähnlich sind, gibt es Unterschiede zwischen Low-Code und No-Code.

Low-Code eignet sich für die Entwicklung eigenständiger Apps und Portale für Web und Mobile, die eine Integration mit anderen Systemen und mehreren Datenquellen erfordern. Die Technologie kann für so gut wie alles verwendet werden. Die fortschrittlichsten Low-Code-Plattformen richten sich an professionelle Entwickler, unterstützen aber auch die Zusammenarbeit mit Geschäftsanwendern.

No-Code-Tools sollten dagegen nur für Frontend-Anwendungsfälle zum Einsatz kommen und werden in der Regel mit Citizen Development assoziiert. Das heißt: Wenn Sie nicht nur einfachste Applikationen entwickeln, die kaum Anpassungen benötigen, ist Low-Code wahrscheinlich die bessere Option.

Mobile Applikationsentwicklung

Hier liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung von Software, die auf den gängigsten mobilen Betriebssystemen wie Android und iOS ausgeführt werden kann. Heute gibt es weltweit mehr als 7 Milliarden mobile Anwender. Dem Report Mobile App Trends 2021 zufolge ist die Anzahl installierter mobiler Apps im letzten Jahr um 31% gestiegen. Viele mobile Apps werden als Progressive Web Apps (PWAs) bereitgestellt, die Anwendern das nahtlose Benutzererlebnis einer nativen Applikation bieten, ohne Software herunterzuladen.

Die laufenden Investitionen von Mobilfunkanbietern in die Netzinfrastruktur werden dafür sorgen, dass Anwender zunehmend von den geringeren Latenzzeiten und den höheren Geschwindigkeiten von 5G profitieren können. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für mobile Apps und die Unterstützung von intelligenteren Städten bis zu autonomen Fahrzeugen.

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