
Progressive Web Apps: The Future of Application Development
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Progressive Web Apps (PWAs) sind mobile Apps mit einem Offline-First-Ansatz, die verglichen mit ihren Web-Pendants ein nahtloses Erlebnis versprechen. Auch wenn Sie noch nicht genau wissen, was eine PWA ist – bei dem Hype, den sie in der Entwickler-Community auslösen, sind sie nicht zu übersehen.
Steve Jobs führte unwissentlich eine Art vorläufige Version des Konzepts ein, als er das iPhone vorstellte. Seiner Meinung nach sollte Safari ausreichen, um die Bedürfnisse mobiler Nutzer zu befriedigen, da es auf allen Geräten ein gutes Erlebnis bieten würde. Im folgenden Jahr führte Apple den App Store ein, investierte in native Apps und ließ Steve Jobs Vorstellung unter den Tisch fallen. Damals lag die Zukunft von mobilen Geräten in Apps. Und obwohl sich dies bestätigte, blieb die weitere Optimierung von mobilen Webseiten ein Anliegen für die Big-Tech-Unternehmen.
2015 prägten der Engineer Alex Russell und die Designerin Frances Berriman bei Google den Begriff „Progressive Applications“ („Web“ war zunächst nicht enthalten). Damit hatten sie noch nichts Neues geschaffen, sondern nur eine Namenskonvention für Apps vorgeschlagen, die Probleme von mobilen Nutzer lösen sollten.
Einer MindSea-Studie zufolge laden 50% der Smartphone-Nutzer in den USA im Monat keine mobilen Apps herunter. Das zeigt, wie dringend Alternativen her müssen, die diese Nutzer ansprechen. Technologieunternehmen sind sich dieser Tatsache bewusst: 93% der Befragten der aktuellen Enterprise-Multiexperience-Umfrage von Gartner wollen PWAs bis Ende 2020 entweder bereitstellen oder in Entwicklung haben.
Progressive Web Apps ermöglichen höhere Akzeptanz- und Bindungsraten, indem sie Nutzern auf mobilen Kanälen ein reibungsloses Markenerlebnis bieten. Sie verringern den Unterschied zwischen einer Webseite und der mobilen Version einer Seite. Um zu verstehen, wie eine PWA dies erreicht, wollen wir uns ihre wesentlichen Bestandteile im Detail ansehen.
Progressive Web Apps können als Versionen von Webseiten betrachtet werden, die für mobile Geräte optimiert sind und die Sie über Ihren Browser auf Ihrem Smartphone installieren können. Sie sind ähnlich wie normale Applikationen, müssen aber nicht aus einem App Store heruntergeladen werden. Doch lassen wir die Definitionen beiseite, um uns die wichtigsten Funktionen von PWAs genauer anzuschauen und zu verstehen, was sie können.
Vorteile von Progress Web Apps
Das vielleicht wichtigste Merkmal von PWAs: Sie sind auch dann verfügbar, wenn sie offline sind oder unter schwachen Netzwerkbedingungen ausgeführt werden. Wenn Sie die Web-App aktivieren, werden einige wesentliche Elemente heruntergeladen, mit denen Sie die App jederzeit nutzen können. Das bedeutet, dass PWAs zuverlässiger und deutlich schneller sind.
Da die PWA beim ersten Öffnen mehrere Elemente zwischenspeichert, werden alle folgenden Aufrufe schneller geladen und Sie erhalten ein insgesamt reibungsloseres Erlebnis auf allen Bildschirmen. Google zufolge verlassen im Durchschnitt 53% der Nutzer eine mobile Website, wenn diese mehr als 3 Sekunden zum Laden braucht. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die Seitengeschwindigkeit so weit wie möglich zu optimieren.
Ähnlich wie native mobile Apps sind auch PWAs nach der Installation auf Ihrem Startbildschirm verfügbar. Sie sind eine Art portable Webseite, auf die Sie mit einem einzigen Klick (oder Tippen) zugreifen können, ohne einen Browser öffnen zu müssen. Da Google die Einführung von Progressive Web Apps unterstützt, bringen sie auch einen beträchtlichen SEO-Wert mit sich. Im Gegensatz zu nativen Apps werden PWAs in Suchmaschinen gerankt und sind bei mobilen Suchanfragen häufig als Snippet-Karten oben auf den ersten Ergebnisseiten zu sehen.
PWAs sind kein Synonym für responsive Applikationen, aber per se responsiv. Sie passen sich an jede Bildschirmgröße an und verhalten sich auf allen Geräten ähnlich.
PWAs können die Hardwarefunktionen Ihres Geräts nutzen, z. B. die Kamera, GPS und das Dateisystem. Zudem können Sie genau wie bei einer nativen App Zahlungen über integrierte Zahlungssysteme – Apple Pay oder Google Pay – vornehmen. Und: Die gemeinsame Codebasis von PWAs und ihren Web-Pendants ermöglicht eine Over-the-Air-Aktualisierung. Neue Versionen müssen also nicht aus dem Store heruntergeladen werden.
Durch Funktionen wie Push-Benachrichtigungen sorgen PWAs für ein höheres User Engagement, selbst wenn die Applikation nicht geöffnet ist. So ist es möglich, Informationen zu priorisieren, den empfundenen Wert der App zu erhöhen und Touchpoints hinzuzufügen, die zur Personalisierung der User Journey genutzt werden können.
Die Anzahl der Sub-Features und die verschiedenen Bezeichnungen sind so zahlreich wie die Anzahl der Web-Suchen, die Sie durchführen möchten. Die oben genannten Funktionen definieren jedoch am besten, was PWAs sind und wie sie die User Journey verbessern können. Die Liste mag umfangreich sein, aber sie ist noch abstrakt. Lassen Sie uns also an praktischen Beispielen ansehen, was eine Progressive Web App leisten kann und wie sie in bestimmten Geschäftsszenarien hilfreich ist.
Nach der anfänglichen Skepsis und dem Widerstand von Browser-Befürwortern wie Apple erleben wir derzeit eine breite Übernahme von PWAs. Sie sind nicht mehr zu übersehen und einige Marktführer haben sich dem Trend bereits angeschlossen. Der Grund dafür? Zusätzlich zu den bereits erwähnten Vorteilen bei der Nutzung bieten sie auch etliche geschäftliche Vorteile:
Vorteile der Web-App-Nutzung
„Aber waren das nicht schon wieder abstrakte Kennzahlen und keine praxiserprobten Fakten?“ Keineswegs.
Starbucks zum Beispiel berichtet, dass sich die Zahl der täglich und monatlich aktiven Nutzer nach der Umstellung auf eine PWA verdoppelt hat. Während einer technischen Session auf der Google I/O '18 erklärte das Unternehmen, dass es ihm gelungen ist, die Bestellungen von mobilen Nutzern um 20% zu erhöhen. Der Grund für diese beeindruckenden Zahlen? Die „herausragenden, schnellen, integrierten, zuverlässigen und ansprechenden Erlebnisse“, die Nutzer seit dem Wechsel von der nativen App zur PWA geboten bekommen.
Ein weiteres gutes Beispiel ist Nikkei, die japanische Holdinggesellschaft, die sich auf das Zeitungsgeschäft konzentriert. Sie erkannte den Wert dieser Alternative zu nativen mobilen Apps und stellte 2017 auf eine PWA um. Eine Case Study von Google verdeutlicht die Leistungssteigerungen und Auswirkungen auf das Geschäft, die sich aus dieser Änderung ergeben haben. Von schnelleren Ladezeiten bis hin zu mehr Traffic und Conversions hat sich die Entscheidung als bahnbrechend erwiesen.
Mit dem wachsenden Einfluss von PWAs auf die mobile Entwicklung werden immer mehr Beispiele sichtbar, die den Aufwärtstrend von PWAs weiter verstärken. Doch sind sie die beste Lösung für Ihr Unternehmen?
Wir haben die Vorteile von PWAs vorgestellt. Aber das bedeutet nicht, dass Sie unabhängig von Ihrer spezifischen Situation alle Vorteile der Funktionen nutzen können. Wann empfiehlt es sich, eine PWA zu verwenden?
Aufgrund ihrer Beschaffenheit kommen PWAs am häufigsten in B2C-Unternehmen zum Einsatz, in denen die Apps nur sporadisch genutzt werden und Verbraucher keinen Such- und Installationsprozess durchlaufen möchten. Verbraucher wollen sich vielleicht nur etwas weiter über die Marke informieren und sind noch nicht bereit, einen Kauf zu tätigen.
Stellen Sie sich vor, Sie sind am Flughafen und möchten Ihr Boarding Gate über die Flughafen-Applikation bestätigen. Hier ist es einfacher, zum nächsten Bildschirm zu gehen, als mit einer begrenzten Breitbandverbindung den App-Store zu durchsuchen, eine umfangreiche App herunterzuladen, die genau dieselben Informationen liefert, und möglicherweise noch hohe Roaming-Gebühren zu zahlen. In diesem Fall wirkt eine native App eher wie ein schlechter Kompromiss.
Wenn Sie dagegen eine PWA hätten, könnten Sie einfach den QR-Code* auf Ihrer Bordkarte scannen oder die Website der Fluggesellschaft aufrufen, um das App-Symbol auf Ihrem Startbildschirm zu installieren – was genauso schnell ginge wie das Aufrufen der Seite. Falls sich der Flug plötzlich ändert, würde die PWA Ihnen diese Information sofort über Push-Benachrichtigungen mitteilen.
Im B2E-Bereich ist es schon schwieriger zu sagen, welche Option die beste ist. Einerseits lassen sich PWAs leichter verteilen, da es für Unternehmen schwierig ist, interne Applikation im App Store freigeschaltet zu bekommen. Andererseits ermöglicht eine native App ein besser integriertes Erlebnis und bietet dem Mitarbeiter, der die App wahrscheinlich täglich nutzen wird, möglicherweise umfassendere Anwendungsfälle.
Wenn die App den Mitarbeitern Zugriff auf Funktionen wie die Eingabe von Stundenzetteln, Verzeichnisse oder sogar CRM-Funktionen bieten soll, sind PWAs eine hervorragende Lösung. Komplizierter wird es jedoch, wenn Mitarbeiter auch bestimmte Drucker oder Telefondienste (Zugriff auf Simkarte oder NFC) integrieren müssen und native Integrationen erforderlich sind.
Im B2B-Bereich ist eine native App oft die beste Option. Kunden erwarten hier meist mehr Funktionen auf verschiedenen Browsern und Geräten. Auch wenn PWAs die meisten Szenarien abdecken, gibt es einige Kompatibilitätsprobleme, die es ihnen z. B. nicht erlauben, NFC oder Touch ID zu aktivieren. Für tiefer integrierte Anwendungsfälle könnte dies jedoch wichtig sein. Für bestimmte B2B-Unternehmen kann eine PWA dennoch gut geeignet sein, aber generell zeigen sich in dem Bereich häufiger Einschränkungen.
Progressive Web Apps sind progressiv, weil sie Reibungsverluste aus User Journeys beseitigen, den ersten Kontakt und das Onboarding erleichtern, eine deutlich geringere Investition des Anwenders erfordern und die Bindungsrate erhöhen. Erfolgreiche Beispiele von PWAs sind nur möglich, weil Unternehmen die Journeys ihrer Nutzer und Kunden erfasst, ihre Bedürfnisse identifiziert und die bestmögliche Lösung für diese Bedürfnisse ausgewählt haben.
Starbucks hat sich für eine PWA entschieden, weil die Nutzer auch offline auf die digitale Speisekarte zugreifen können sollten. Nikkei dagegen wollte eine hohe Ladegeschwindigkeit der Seite erreichen. Diese Entscheidungen wurden auf der Grundlage fundierter Anforderungen getroffen – und nicht, weil es eine Option gibt, die für alle Szenarien passt.
Bei der mobilen Entwicklung gibt es keinen richtigen oder falschen Weg, sondern nur den, der am besten zu Ihren Kunden passt.
Vorteile von Progress Web Apps
Wir befinden uns an einem Punkt, an dem führende Technologieunternehmen wie Google und Microsoft PWAs ins Rampenlicht rücken und sich auf die Vorteile konzentrieren, die sie gegenüber nativen Apps haben. Auch wenn andere Unternehmen wie etwa Apple noch prüfen, wie sie ihr PWA-Erlebnis optimieren können, steht ihr Wert bereits außer Frage. Zweifellos verändert sich die Entwicklung mobiler Apps schon jetzt.
Letztlich werden beide Arten von Apps – native Apps und PWAs – ihren Platz finden und sichern, da sie als beste Option für spezifische Geschäftsmodelle angesehen werden. So wie Webseiten für Desktop-Computer und mobile Seiten für mobile Geräte optimiert sind, sind auch native mobile Apps für einen bestimmten Einsatz optimiert und PWAs für einen anderen. Auf den ersten Blick mag dies trivial klingen. Doch wenn man bedenkt, dass es seit der Einführung des App Store im Jahr 2008 keine Alternative zum konventionellen Applikationskonzept gab, ist die Entwicklung bahnbrechend.
Wird das eine Konzept das andere in den Schatten stellen? Nein. Aber PWAs haben ihren Markt gefunden und ziehen die Aufmerksamkeit der gesamten Branche auf sich. Sie können nicht mehr ignoriert werden.
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*QR CODE ist eine eingetragene Marke von Denso Wave Incorporated.