
Gartner 2023 MQ for Enterprise Low-Code Application Platforms | OutSystems
The Gartner Magic Quadrant for LCAP evaluates top vendors for low-code application development. Learn why OutSystems is a Leader again.
Ein Vendor Lock-in liegt vor, wenn der Zugang zu einer bestimmten Art von Produkten, Dienstleistungen oder Daten nur den zahlenden Kunden eines Anbieters vorbehalten ist. Es handelt sich also um einen „Walled Garden“ bzw. ein geschlossenes System. Das bedeutet zwar selten, dass Nutzer nicht in der Lage sind, diesen „Garten“ zu verlassen. Doch in der Regel sind die Kosten – in Form von Zeit, Ressourcen und Disruption – einfach zu hoch, als dass sich der Aufwand lohnen würde.
Anders gesagt: Digitale Assets, für die Ihr Unternehmen bezahlt hat und von denen Sie meinen, dass sie Ihnen gehören, wie z. B. Daten und sogar selbst erstellte Software, sind nicht portabel. Das bedeutet, dass Sie sie nicht einfach in eine andere Applikation oder Plattform übertragen können.
Ein Beispiel hierfür ist Apples iTunes. Die hier gekaufte Musik lässt sich ausschließlich auf Geräten des Unternehmens abspielen. Um einen auf iTunes gekauften Song auf einem anderen Gerät abzuspielen, müssten Sie ihn in einem anderen (und teureren) Format kaufen.
Im Bereich der Datenplattformen ist ein Vendor Lock-in besonders schwierig, da eine Datenplattform jedes System ist, das Daten enthält oder verarbeitet. Dabei kann es sich um ein Datenbanksystem, eine Softwareentwicklungsplattform, eine physische Infrastruktur, traditionelle On-Premise-Softwaresysteme wie ein ERP, Software-as-a-Service (SaaS) oder eine Cloud-Plattform handeln. Wenn Ihr Unternehmen die Daten aus diesen Systemen nicht in vergleichbare oder konkurrierende Systeme portieren kann, sind Sie an Ihren Anbieter gebunden und mit einem Vendor Lock-in konfrontiert.
Daten sind für jedes Unternehmen von hohem Wert. Deshalb kann es höchst problematisch sein, ihre Nutzung in irgendeiner Weise einzuschränken. Hier sind einige Möglichkeiten, wie die Bindung an einen Datenplattformanbieter Ihr Unternehmen blockieren könnte:
Stagnation der Technologie: Stellen Sie sich vor, Sie haben Millionen in ein ERP-System investiert, das bei seiner Einführung auf dem neuesten Stand der Technik war. Obwohl der Anbieter seine Software laufend aktualisiert hat, haben andere ERP-Lösungen begonnen, dem System mit neuen Funktionen und Bereitstellungsmodellen wie SaaS den Rang abzulaufen. Dadurch geraten Sie gegenüber neueren, digital avancierteren Wettbewerbern, die mit modernerer Technologie arbeiten, ins Hintertreffen. Denn Sie müssen auf das nächste Software-Update warten, um Funktionen zu erhalten, die andere bereits haben. Diese Art von technologischem Stillstand kann Innovationen und Agilität schnell unterdrücken und es erschweren, auf Marktrisiken und -chancen zu reagieren.
Ende des Supports: Was tun Sie, wenn die Unterstützung für Ihr System ausläuft? Vielleicht können Sie die Lebensdauer verlängern, indem Sie das System so modifizieren, dass es neue Funktionen ausführen kann. Früher oder später werden Sie jedoch gezwungen sein, auf eine neue Plattform zu wechseln und alle Daten auf ein neues System zu portieren – ein potenziell kostspieliger, langwieriger und stark disruptiver Prozess.
Unvorhergesehene Kosten: Einer der großen Vorteile der Portabilität von Daten und Applikationen besteht darin, dass Sie sich nach Lösungen umsehen können, die Ihnen den größten Nutzen bringen, wie z. B. ein neuer Cloud-Host oder eine neue Entwicklungsplattform. Wenn Ihr Unternehmen jedoch an die Technologie eines bestimmten Anbieters gebunden ist, hat dieser Anbieter kaum einen Anreiz, Sie gehen zu lassen – und Sie sind möglicherweise hohen Kosten oder einer neuen Kostenstruktur ausgesetzt, die nicht zu Ihrem Vorteil ist.
Technische Schulden: Eine Strategie, technologische Stagnation im Kontext eines Vendor Lock-in zu überwinden, besteht darin, kostspielige und komplexe Änderungen am Quellcode des Systems vorzunehmen. Diese Art der Anpassung kann Ihr Unternehmen jedoch dem Risiko technischer Schulden aussetzen.
Technische Schulden entstehen aus „Abkürzungen“, durch die Applikationen und Lösungen schneller erstellt sind, letztlich aber Zeit und Ressourcen für eine nachträgliche Korrektur erfordern. Wenn Sie z. B. Änderungen an einem proprietären Softwaresystem vornehmen, an das Sie gebunden sind, funktionieren diese Änderungen bei der nächsten Aktualisierung möglicherweise nicht mehr (oder werden einfach überschrieben). Die Kosten von technischen Schulden – sowohl in Bezug auf die aufgewendeten Ressourcen als auch auf die Opportunitätskosten der vergeudeten Zeit – können die Innovations-, Anpassungs- und Wachstumsfähigkeit eines Unternehmens erheblich beeinträchtigen.
Komplexität: Ein weiterer Ansatz, um ein Vendor Lock-in zu umgehen, besteht darin, immer wieder neue Einzellösungen hinzuzufügen. Das bedeutet jedoch, dass Nutzer über mehrere Schnittstellen hinweg arbeiten müssen. Noch schwieriger wird es, wenn die Daten, mit denen die zusätzlichen Lösungen gespeist werden, und die Daten, die sie erzeugen, nicht untereinander oder mit Ihren Core-Systemen geteilt werden. Denn damit steigt das Risiko von Duplikaten, Fehlern und Ineffizienz erheblich.
Plattformabhängigkeit: Einige Low- und No-Code-Applikationsentwicklungsplattformen können zum Vendor Lock-in führen, andere dagegen Ihr Unternehmen davon befreien. Im ersten Fall ist folgendes Szenario denkbar: Angenommen, Sie haben mehrere unternehmenskritische Applikationen auf einer Low-Code-Plattform entwickelt und beschließen dann, auf eine leistungsfähigere Plattform zu wechseln. Bei einigen Plattformen kann es sein, dass die von Ihnen erstellten Applikationen ausschließlich auf der ursprünglichen Plattform ausführbar sind. Entsprechende Plattformen verwenden eine proprietäre Laufzeit-Engine, um Applikationen auszuführen oder produzieren nicht-standardisierten Code. Dies kann dazu führen, dass Ihr Unternehmen von der Plattform abhängig ist, um Apps auszuführen, in deren Entwicklung Sie investiert haben.
Mit etwas Planung und Kreativität können Unternehmen vermeiden, sich auf die Lösungen eines einzigen Anbieters festzulegen. In einer aktuellen Präsentation hat Gartner1 drei Schlüsselstrategien zur Vermeidung eines Vendor Lock-in vorgestellt:
Lesen Sie zwischen den Zeilen. Einige Anbieter lassen den Eindruck entstehen, dass kein Lock-in zu befürchten ist. Damit ist manchmal jedoch lediglich gemeint, dass Sie mit anderen Technologien und Applikationen integrierbar sind, standardbasierte Sprachen oder Open-Source-Komponenten verwendet werden oder die Plattform auf der Cloud eines beliebigen Anbieters läuft.
Stellen Sie sicher, dass Sie die Kontrolle über Ihre Daten behalten. Es ist wichtig, dass Sie die vollständige Kontrolle über Ihre Daten haben und diese bei Bedarf relativ einfach auf ein anderes System übertragen können. Wenn Sie z. B. mit einer Low-Code-Entwicklungsplattform arbeiten, sollten Sie Ihre eigene Datenbank separat als „System of Record“ verwenden.
Vermeiden Sie übermäßige Anpassungen. Wie bereits erwähnt, können Code-Änderungen innerhalb eines proprietären Systems zu massiven technischen Schulden führen. Achten Sie bei der Auswahl eines Anbieters darauf, dass Sie auf Systemdaten zugreifen können, um neue Funktionen und Ansichten hinzuzufügen, ohne den Quellcode zu verändern.
Die Bindung an einen bestimmten Anbieter kann zum ernsten Problem werden und Ihre Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit einschränken. Wenn Ihre Anbieter und Partner keine Portabilität, Offenheit und Flexibilität unterstützen, kann dies Ihre gesamte Innovationsfähigkeit gefährden.
Die High-Performance Low-Code-Plattform von OutSystems ermöglicht Ihrem Unternehmen Innovationen durch Software ohne das Risiko eines Vendor Lock-in. Wenn Sie mit OutSystems Applikationen erstellen, werden standardisierte und optimierte Applikationen generiert, die Sie auf einer standardmäßigen Webfarm oder Cloud-Architektur ausführen können.
Durch die Erstellung und Bereitstellung von Standard-Applikationen auf Standard-Technologien und mit einem Standard-Datenbankmodell schützt OutSystems Ihre Investitionen in die Applikationsentwicklung und gibt Ihnen gleichzeitig die Freiheit und Kontrolle, Ihre Ideen in Software umzusetzen.
Mehr darüber, wie Sie die Bindung an einen Low-Code-Anbieter vermeiden, erfahren Sie auch in unserem Evaluierungsleitfaden.
1How to Mitigate Vendor Lock-In, Technical Debt and Security Risks of Low-Code Development, Jason Wong, Gartner 2022