Was ist Citizen Development?

Citizen Development ist eine Geschäftspraxis, bei der ein Anwender – der so genannte Citizen Developer – Business-Applikationen für die Nutzung durch andere Mitarbeiter erstellt. Obwohl Citizen Developer der IT-Abteilung nicht direkt unterstellt sind, verwenden sie Tools wie No-Code- und Low-Code-Plattformen, die von der IT-Abteilung autorisiert wurden.

Der Aufstieg von Citizen Developern

Die Praxis des Citizen Developments wurde von mehreren Organisationen eingeführt, um die Herausforderungen zu bewältigen, die Unternehmen seit Jahren belasten und ihre Innovationsfähigkeit behindern:

  • Wachsende IT-Backlogs
  • Entwicklermangel und -kosten
  • Ständige Veränderungen im Geschäftsumfeld, die schneller sind als die Software und Systeme von Kunden

Citizen Development soll die IT-Abteilung entlasten und Geschäftsanwendern ermöglichen, die von ihnen benötigten Applikationen ohne Einbindung der IT-Abteilung zu erstellen.

Der Begriff wird oft falsch verwendet, missverstanden oder mit „Schatten-IT“ verwechselt.

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Citizen Development vs. Schatten-IT

Die Überwachung durch die IT unterscheidet Citizen Development von der so genannten „Schatten-IT“, die ohne das Wissen oder die Kontrolle der IT stattfindet. Dennoch ist es kaum ein Erfolgsrezept, die Arbeit nicht-professioneller Entwickler nur zu genehmigen.

Zudem verschwimmt die Grenze zwischen Citizen Development und Schatten-IT mit dem Aufkommen reiner No-Code-Plattformen zunehmend. Viele Software-Tools, die sich an so genannte Citizen Developer richten, bieten heute wenig bis gar keine IT-Governance. Es reicht nicht aus, dass die IT-Abteilung den Fachabteilungen lediglich ihren Segen gibt, eigene Apps zu entwickeln. Vielmehr muss der gesamte Prozess aktiv geleitet und verwaltet werden.

Nicht zuletzt verkennt der isolierte Ansatz des Citizen Developments, wie moderne Teams arbeiten. Es ist äußerst selten, dass Business-Entwickler Applikationen von Anfang bis Ende ohne Unterstützung erstellen und die App während ihrer gesamten Lebensdauer selbst warten. Die meisten Unternehmen setzen auf funktionsübergreifende Teams aus Geschäftsexperten und professionellen Entwicklern, die Apps gemeinsam erstellen und weiterentwickeln.

Nachteile von Citizen Development

Die Idee, Geschäftsanwendern volle Autonomie zu gewähren, damit sie ihre spezifischen Produktivitätsprobleme selbst lösen können, mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen. Doch eine Strategie, die nicht auf IT-Governance ausgerichtet ist und die Struktur moderner Teams unberücksichtigt lässt, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Traditionelles Citizen Development führt ebenso wie Schatten-IT zu Applikationen, die anfällig für Datenschutzverletzungen sind, die schnell verwaisen, wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, oder die so schlecht konstruiert sind, dass die IT-Abteilung sie neu schreiben muss, sobald sie geschäftskritisch werden. Schlimmstenfalls kommt alles zusammen.

Eine Alternative zu Citizen Development

Eine Applikation, die von Geschäftsanwendern erstellt worden ist – ganz gleich wie technisch versiert diese sind –, erfüllt möglicherweise nicht alle nichtfunktionalen Anforderungen wie Sicherheit, Zuverlässigkeit, Leistung und Skalierbarkeit. Schlimmer noch, die Applikation lässt sich unter Umständen nicht mit allen Enterprise-Datenquellen integrieren.

Doch es gibt eine bessere Alternative: einen funktionsübergreifenden Entwicklungsansatz, der die Zusammenarbeit des gesamten Teams ermöglicht. So können Unternehmen sowohl das Wissen der Entwickler als auch die Expertise von Business-Verantwortlichen erfolgreich nutzen.

Wenn Experten aus dem Business-Bereich und der IT-Abteilung bei funktionsübergreifenden Projekten zur Entwicklung neuer Applikationen zusammenarbeiten, können Unternehmen die vielfältigen Kenntnisse und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter optimal nutzen. Gartner hat diesen Zusammenschluss von Geschäfts- und IT-Fachwissen als „Fusion Teams“ bezeichnet und prognostiziert, dass diese für agile Antworten auf zukünftige geschäftliche Disruptionen von entscheidender Bedeutung sein werden.

Bei der Zusammenarbeit mit Business-Stakeholdern zur schnellen Erstellung wichtiger Apps benötigen Entwickler eine Plattform, die eine effiziente Erstellung kompletter Softwarelösungen ermöglicht. Derzeit verlassen sich jedoch viele IT-Teams auf Ad-hoc-Tools, die umfassende Programmier- oder Full-Stack-Entwicklungskenntnisse erfordern und flache Lernkurven haben.

Diese Barrieren verhindern, dass Geschäftsexperten und selbst Nachwuchsentwickler sinnvolle Beiträge zur Applikationsentwicklung leisten können. Ein Ansatz, der Low-Code, Automatisierung, KI und visuelle Entwicklung anstelle von Code, Frameworks und Bibliotheken umfasst, unterstützt dagegen die Applikationsentwicklung im gesamten Team.

Die richtige Plattform ist das A und O

Eine moderne Low-Code-Applikationsentwicklungsplattform wie OutSystems umfasst spezialisierte Tools, die allen Mitgliedern von multidisziplinären Teams ermöglichen, einen Beitrag zu leisten und nahtlos zusammenzuarbeiten. Business-Analysten, UI/UX-Professionals, IT-Betriebsspezialisten und sogar Architekten verfügen über spezielle Tools, die für ihre Aufgaben optimiert sind.

OutSystems bietet die visuellen, modellbasierten Entwicklungsfunktionen, die mit Low-Code verbunden sind. Der Unterschied: Bei den mit OutSystems erstellten Apps handelt es sich nicht um Apps, bei denen einfach ein Formular auf eine Tabellenkalkulation gesetzt oder eine Urlaubsgenehmigungs-App erstellt wurde. Stattdessen liefern Sie mit OutSystems leistungsstarke Enterprise-Apps und App-Portfolios, die Ihr Unternehmen voranbringen und Sie einzigartig machen.

Mit den Governance- und Impact-Analyse-Funktionen von OutSystems hat die IT-Abteilung z. B. Einsichten zu jeder App, die mit der Plattform entwickelt wurde. Und: Wenn die IT-Abteilung von Geschäftsanwendern erstellte Apps weiterentwickeln möchte, bietet OutSystems die notwendigen Tools, um IT und Business zusammenzubringen und Projekte zu erweitern.

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