Unabhängig von ihrer Größe oder Branche durchlaufen alle Unternehmen in der einen oder anderen Form eine digitale Transformation – oder sollten es zumindest tun. Jedes Unternehmen braucht moderne Applikationen, die nach Bedarf skalieren – sowohl in Bezug auf die Arbeitslast als auch auf Benutzer. Jedes Unternehmen sollte in der Lage sein, die entsprechenden Applikationen ausgehend von Nutzungsmustern, Kundenfeedback und Marktanforderungen schnell anzupassen und zu ändern. Und jedes Unternehmen braucht bessere und umfassendere digitale Erlebnisse für Kunden, Partner und Mitarbeiter. Mit anderen Worten: Auch wenn manche Unternehmen noch andere Vorstellungen haben – an Cloud-Native führt kein Weg vorbei.

hero-bp-top-5-challenges-hampering-a-cloud-native-transition

Inhalt:


Auch wenn so viel dafür spricht, ist der Weg zu cloudnativen Apps nicht immer einfach. Cloud-Native ist ein Ansatz, der grundlegend verändert, wie Unternehmen Software erstellen, bereitstellen und verwalten. Damit der Übergang erfolgreich gelingt und Unternehmen die Vorteile einer cloudnativen Umgebung nutzen können, müssen IT-Verantwortliche einige Herausforderungen berücksichtigen.

In einer aktuellen Studie zum Stand der Applikationsentwicklung in der Cloud haben wir mehr als 500 IT-Fachkräfte in unterschiedlichen Phasen der Cloud-Native-Journey zu den größten Herausforderungen beim Übergang zu dieser neuen Art der Entwicklung und Bereitstellung von Apps befragt. Dabei wollen wir unter anderem verstehen, wie Unternehmen in reiferen Phasen die entsprechenden Herausforderungen überwinden.

Die vollständigen Ergebnisse können Sie im Report „Cloudnative Entwicklung: Bereit oder nicht?“ nachlesen.

5 Herausforderungen, die beim Übergang in die Cloud zu berücksichtigen sind

Die Frage nach den größten Herausforderungen bei der Einführung cloudnativer Entwicklung offenbart eine deutliche Diskrepanz zwischen Unternehmen, die Cloud-Native bereits eingeführt haben (sog. „Vorreiter“), und solchen, die es noch nicht getan haben („Nachzügler“).

Während die Vorreiter die Auswahl der richtigen Werkzeuge und Plattformen sowie die Komplexität der Architektur als größte Herausforderungen nennen, stufen die Nachzügler fast jede andere Kategorie der Liste als herausfordernder ein.

image-1-bp-top-5-challenges-hampering-a-cloud-native-transition-de 

Dies zeigt: Unternehmen, die sich noch in der Anfangsphase der Umstellung befinden, legen eine gewisse Naivität an den Tag. Falls Sie sich gerade in dieser Phase befinden, beleuchten wir im Folgenden die wichtigsten Herausforderungen, die Sie bei Ihrer Cloud-Native-Journey im Auge behalten sollten.

1. Identifizieren der richtigen Tools oder Plattformen

52% der Vorreiter nennen dies als die größte Herausforderung beim Übergang zu Cloud-Native.

Cloudnative Entwicklung bedeutet, mehrere Technologien zu orchestrieren – PaaS, Kubernetes, Service Mesh, DevOps, App-Entwicklungstools und Cloud-Anbieter. Für jede dieser Cloud-Native-Komponenten gibt es eine Vielzahl von Lösungen, sodass es leicht unübersichtlich wird. Allein für Kubernetes-Tools existieren mehr als 200 zertifizierte Service-Provider und etliche Kubernetes-zertifizierte Distributionen.

Und das ist nur ein Teil der Herausforderung. Darüber hinaus müssen Sie sicherstellen, dass die von Ihnen ausgewählten Tools Ihre Sicherheits- und Compliance-Ansprüche erfüllen. Dies gilt insbesondere bei der Auswahl Ihres Cloud-Anbieters und der Entscheidung für eine Public Cloud oder ein hybrides Modell. Entsprechen die vom Anbieter gebotenen Dienste Ihren Anforderungen?

Für weitere Komplexität sorgt die Tatsache, dass die Zahl der Webdienste rasant zunimmt. Azure etwa bietet mehr als 290.000 Plattformkombinationen. Das erschwert Softwareentwicklern die Auswahl – und überhaupt die ersten Schritte.

2. Architektonische Komplexität

Gleich an zweiter Stelle steht die architektonische Komplexität, die 51% der Vorreiter als eine der größten Herausforderungen nennen.

Bei cloudnativer Entwicklung unterteilen Sie monolithische Applikationen in kleinere Dienste. Entsprechende Applikationen können dynamische Endbenutzerelemente und anspruchsvolle Microservices-basierte Backend-Komponenten enthalten, die in einer oder mehreren Clouds auf Kubernetes laufen. Zudem haben cloudnative Apps eher kurzlebige Komponenten und hängen von einer Kombination aus modernen ereignisgesteuerten Technologien und RESTful-APIs ab.

Es ist also kaum überraschend, dass cloudnative Applikationen sehr komplex sein können. Sie enthalten mehr Komponenten, die dynamischer sind und auf mehr Arten interagieren als frühere Generationen von Applikationen für die verteilte Datenverarbeitung.

3. Einrichten und Aktualisieren der Infrastruktur

Sowohl Vorreiter als auch Nachzügler sind sich einig, dass die Einrichtung der Infrastruktur eine der größten Herausforderungen bei der cloudnativen Entwicklung ist. Und das hat seinen Grund.

Ein weit verbreiteter Fehler besteht darin, cloudnative Entwicklung auf die Einrichtung und Nutzung von Containern oder Kubernetes als Orchestrator zu reduzieren – wobei selbst dies schon ein komplexes Unterfangen ist. Vielmehr muss aber die gesamte Infrastruktur so eingerichtet werden, dass die Ausführung von Microservices auf Containern und die Nutzung der zahlreichen nativen Cloud-Services von AWS oder Azure von Anfang an richtig erfolgt.

Was cloudnative Organisationen mit einem hohen Reifegrad ausmacht, sind letztlich alle nicht-funktionalen Anforderungen wie Skalierbarkeit, Resilienz und Sicherheit. Oder anders gesagt: eine Infrastruktur, die für Benutzer, Transaktionen und eigene Entwicklerteams reibungslos für globales, kontinuierliches Wachstum skalierbar ist und mit der sich Kosten effizient kontrollieren lassen.

Mehrere Dienstleister bieten bereits verschiedene Konfigurationen an, die cloudnative Einrichtungen optimieren und die zugrunde liegende Infrastruktur sowie einen Großteil der Erstkonfiguration übernehmen. In der Praxis können sich solche Angebote jedoch als schwer umsetzbar erweisen. Denn die Unternehmen müssen immer noch Applikationen entwerfen und erstellen, die diese cloudnativen Umgebungen nutzen.

Zudem muss bei der Einrichtung die künftige Wartung der gewählten Tools und der Infrastruktur selbst berücksichtigt werden. Dies ist vor allem für Organisationen mit großen Enterprise-Factories eine Herausforderung.

Bei all den Abhängigkeiten, die mit einer cloudnativen Architektur verbunden sind, müssen Unternehmen sicherstellen, dass die Änderung einer Komponente nicht das gesamte Portfolio beeinträchtigt. Zugleich sind immer strengere Implementierungs- und Sicherheitsanforderungen einzuhalten.

4. Budgets für Investitionen in cloudnative Entwicklungstools und -plattformen

Die Implementierung einer cloudnativen Infrastruktur kann viele Monate dauern und Hunderttausende, manchmal sogar Millionen Dollar kosten. Und damit sind Unternehmen erst am Ausgangspunkt für die Entwicklung einer App.

Nicht alle Organisationen können die Zeit und das Geld dafür aufbringen. Insbesondere für Unternehmen, die den Prozess zum ersten Mal durchlaufen, ist jeder Schritt mit Risiken verbunden, die leicht Zeitpläne und Budgets durcheinander bringen können. Bei der Rechtfertigung der Investition und der Kalkulation von Risiken sind schwierige Entscheidungen gefragt – und Kompromisse keine Option.

Letztlich zahlt sich die Investition in mehrfacher Hinsicht aus: Die Kosten sinken und die Lösung lässt sich an Nutzungsmuster anpassen, die den tatsächlichen Anforderungen von Unternehmen und Nutzern entsprechen. Ansonsten risikoscheue Unternehmen davon zu überzeugen, den Schritt zu wagen, um später davon zu profitieren, ist jedoch nicht einfach.

5. Rekrutieren von Fachkräften mit den erforderlichen Skills und Binden vorhandener Mitarbeiter

Um einen cloudnativen Ansatz erfolgreich umzusetzen, brauchen Unternehmen eine Reihe qualifizierter Fachkräfte – von Cloud- und Datenbankarchitekten bis hin zu Sicherheitsarchitekten mit Erfahrung im Cloud-Universum.

Doch diese sind nicht nur rar, sondern auch so gut wie unmöglich zu rekrutieren, da sie meist direkt von Elite-Softwareunternehmen wie Apple oder Amazon abgegriffen werden.

Auf einem extrem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt wird es immer schwieriger, Talente zu halten, die sich diese so gefragten Fähigkeiten aneignen. Denn sie fordern bestimmte Herausforderungen ein – und eine entsprechende Vergütung.

Wie Sie die Herausforderungen überwinden und mit Cloud-Native erfolgreich sind

Der cloudnative Ansatz stellt einen Paradigmenwechsel dar. Unternehmen müssen ihre Architekturmuster und die Arbeitsweise der Entwicklerteams neu ausrichten, um schneller und kontinuierlich zu liefern. Um alle Vorteile von Cloud-Native nutzen zu können, müssen Unternehmen moderne Best Practices für die Softwareentwicklung wie DevSecOps, CI/CD und immer häufiger auch Low-Code einführen.

Im Report zum Stand der Applikationsentwicklung in der Cloud betrachten 60% der cloudnativen Vorreiter Low-Code-Plattformen als gewinnbringende Partner auf dem Weg zur cloudnativen Entwicklung. Mehr als sieben von zehn (72%) der Vorreiter-Unternehmen arbeiten bereits mit Low-Code-Plattformen.

Wenn Sie erfahren möchten, was cloudnative Vorreiter noch tun, um cloudnative Ansätze erfolgreich einzuführen, laden Sie gerne den Report „Cloudnative Entwicklung: Bereit oder nicht?“ herunter.